Opuwo – Epupa Falls
Nach einer windigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück fuhren
wir weiter Richtung Norden in das Land der Himba mit Etappenziel Epupa Falls am
Kunene Fluss. Die Himba sind ein Hirtenvolk und wie die Herrero um 1600 aus dem
östlichen Kongo zugezogen. Die schwächeren Himba blieben am Kunene Fluss und
waren durch das starke Volk der Okawango bald isoliert und von diesen als
Bettler (Himba heißt übersetzt „Bettler“) verschrien. Die Himba haben heute im
städtischen Umfeld große Alkoholprobleme, aber viele im ländlichen Bereich
bekennen sich sehr bewusst zu ihrer Tradition als Hirtenvolk.
Nach etwa 160km über ziemlich hügeliges und holpriges
Terrain hatte sich der Boden längst rotbraun gefärbt und wir hielten bei einer
kleinen Himbasiedlung, die etwa 50m von der Straße lag, an. Unser
Stammeshäuptling Rudi näherte sich der Siedlung an, um eine Erlaubnis für eine
kurze Besichtigung des Dorfes zu bekommen. Da wir uns in Opuwo bereits mit
Geschenken (Maismehl, Zucker, Lutscher…) eingedeckt hatten wurden wir von den vielen
Kindern natürlich herzlich willkommen geheißen.
Die Mädchen sind ab dem Menstruationsalter heiratsfähig und ab diesem
Zeitpunkt dürfen sie sich auch rot bemalen. Die Zusammensetzung dieser Bemalung
besteht vor allem aus Rotholzpulver, Mineralfarbe, Rinderfett und dazu noch ein
Baumharz. Das ganze Gemisch schützt vor allem die Haut und sieht cool aus,
riecht aber dementsprechend gewöhnungsbedürftig. Verheiratete Frauen tragen die
Frisur zu einem Büschel zusammengefasst. Mädchen wie Jungen werden im Alter von
12-14 Jahren die 4 vorderen unteren Zähne ausgeschlagen, diese Tradition wurde
aber nicht genauer erklärt und bleibt deshalb im Verborgenen.
Eine halbe Stunde später haben wir bereits unser Etappenziel
Epupa Falls erreicht. Die Epupa Fälle werden vom Kunene gespeist, der neben dem
Okavango und dem Sambesi zu den einzigen ganzjährig wasserführenden Flüssen
Namibias zählt. Wir bezogen unsere Campsite „Epupa Camp“ und brachen direkt
nach dem Zeltaufbau zu einer kleinen Wanderung zu den Wasserfällen auf. Die
brütende Hitze machte uns ziemlich zu schaffen, doch der Anblick auf dieses
malerische Naturschauspiel machte alles wieder wett. Andrea machte sich mit
einem Einheimischen gleich auf den Weg durch die Fluten um einen einzigartigen
Blick in die tosende Schlucht zu werfen, während ich den Berg mit unserer
Kamera erklomm, um einen Gesamtüberblick der Wasserfälle zu bekommen.
Am Abend wurden noch einige Bierchen auf der Terrasse direkt
am Kunene eingenommen, dem Rauschen der Fluten gelauscht und die Eindrücke des
Tages verarbeitet.
Na dann bis zum nächsten Mal,
Berndi & Angy
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